Freitag, 23. August 2019

Politik funktioniert grundsätzlich nicht

Ich habe mir in den vergangenen Jahren immer wieder Gedanken gemacht, warum Politik selten das erfüllt, was die Menschen von ihr erwarten. Die Ursache ist meiner Meinung nach rein menschlicher, nicht fachlicher oder gesellschaftlicher Natur. Der Politiker sollte mal ursprünglich Diener des Volkes sein. Dazu Wikipedia:
Ein Diener [...] ist im herkömmlichen Sinne ein Mitglied des Hausgesindes [...], der für seinen Arbeitgeber oder Dienstherrn bestimmte häusliche Pflichten erfüllt.
Ganz einfach.
Der Politiker von heute ist schon lange kein Diener mehr. Die Kaste der hochbezahlten Staatslenker hat sich über die Jahrhunderte in eine Gruppe von selbstherrlichen Egomanen gewandelt, die nur wenig am Wohle des Volkes interessiert sind. Und hier liegt der Hund begraben: die Idee des Dieners ist, dass er genau das macht, was sein(e) Dienstherr(Dienstfrau) will. Der eigene Wille, die eigene Meinung und die persönliche Einstellung spielten hierbei keine Rolle. Es sollte also so sein, dass das Volk der Dienstherr ist und die Politiker die (Volks-)Diener.
Wer das auf die heutige Zeit überträgt, stellt fest, dass es mit der ursprünglichen Idee keine Schnittmengen mehr gibt. Politiker sind nur noch wegen ihrer eigenen Einstellung/Meinung in der Politik. Und da wird man dann auch schon mal mit Sprüchen wie: "...Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöten? Ich kann das nicht verstehen..." Elfriede Handricks (SPD).
Bleibt nur noch die Frage, woher eigentlich Politikverdrossenheit kommt. Man stelle sich mal vor, ein Diener hätte früher seine Aufgabe nicht erfüllt mit den Worten: "...ich kann das nicht nachvollziehen, warum ich jetzt das Essen bringen soll..."
Aus diesem simplen aber gleichzeitig fatalen Dissenz kann Politik nicht mehr das sein, was mal ihr ursprünglicher Gedanke war.

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