Freitag, 16. August 2019

Innovationsbremse Deutschland

Ich lese gerade einen Artikel, in dem die BitKom mal wieder (laut Umfrage) darauf gekommen ist, dass die Gründungskultur bei uns nicht überragend ist. Die Gründe hierfür liegen seit Jahren auf dem Tisch und Jahr für Jahr (es erinnert an die Tradition Weihnachten) kommt ein Artikel, der das moniert. Die Fakten sind doch schon lange bekannt:

  1. Gründen kostet richtig viel Geld: Wer gründen möchte, darf erst mal zahlen. Da werden auf dem Gewerbeamt Gebühren fällig, kurz daraufhin meldet sich die IHK mit der Bitte, die Zwangsmitgliedschaft monetär zu entlohnen. Dazu kommen noch Kosten für Buchhaltung (wer kann das schon, wenn er gründet?) und Steuerberater. Zu guter letzt möchte der Staat auch noch eine umfangreiche Steuererklärung, die für Ungeübte durchaus ein bis zwei Wochen dauern kann.
  2. Gründen erfordert viel Formular- und Regularienaufwand. Wer sich z.B. mit einem neuen Produkt auf den Markt begibt, muss zu allererst einmal eine CE-Konformität nachweisen. Man kann es natürlich auch ohne machen, aber wehe jemand merkt das - oder - noch viel schlimmer: es kommt etwas oder jemand zu Schaden.
Deutschland dürfte zumindest europäisch Schlusslicht sein, was die Gründerkultur anbelangt. Wer das selbst mal durchgemacht hat (ich hatte nach einem Jahr die Schnauze voll), weiss, wovon ich spreche.

Ich glaube auch nicht, dass sich das in Deutschland jemals ändern wird. Bei uns ist die Kultur "alles muss geregelt sein" zu tief verwurzelt. Soll es Bereiche geben, die nicht geregelt sind, bricht Panik über das Ausnutzen dieser Grauzonen aus.

So etwas wie die amerikanischen Garagengründungen wird es hier nie geben.

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